Inklusive Jugendarbeit in Ostholstein
Plattform für Information, Vernetzung, Austausch.
Inklusion und Teilhabe junger Menschen mit Beeinträchtigungen gehören spätestens seit der bundesweiten Einführung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz im Jahre 2021 zu einer der zentralen Herausforderungen der Kinder- und Jugendarbeit in Ostholstein. Einige der Engagierten, Initiativen und Projekte zwischen Fehmarn und Bad Schwartau haben bereits vorher Barrieren abgebaut und Inklusion gefördert, andere wirken nun vermehrt darauf hin. Ihre Angebote und Anliegen zu bündeln und zu vermitteln, die verschiedenen Akteurinnen und Akteure zu vernetzen, ist eines der Ziele des im September 2022 gestarteten Projekts »Inklusive Jugendarbeit in Ostholstein«. Initiiert unter dem Dach des Kinder- und Jugendnetzwerks Neustadt in Holstein e.V. (KJN) und unterstützt vom Kreis Ostholstein versteht es sich als kooperative regionale Plattform für Inklusion in der Jugendarbeit – online: als Sammlung von Best-Practices und Neuigkeiten, analog: als Anlaufstelle für Ehrenamtliche sowie als Organisationsbasis von Arbeitskreisen und Fortbildungen, und vor allem offen: für Inspiration, Zuarbeit und Entwicklung.
Aktuelles
Neuigkeiten rund um inklusive Jugendarbeit in Ostholstein. Sie haben regionale Infos und Anregungen zum Thema für uns? Senden Sie sie gern an: info@inklusive-jugendarbeit-oh.de
Inklusions-Erfahrungen: Erzählsalon für Fachkräfte und Ehrenamtliche in OH
Welt-Down-Syndrom-Tag: Ostholsteiner Aktion »Inklusion Erleben« in Lübeck
Inklusive Jugendsozialarbeit: Paritätischer veröffentlicht neue Podcastfolge
Hamburg-Ostholsteiner Inklusions-Projekt für neue Teilhabe-Chancen in Neustadt
Zweiter Arbeitskreis»Inklusion in der Jugendarbeit im Kreis Ostholstein«
Als freier Download: DJI macht Jugend-Studie zu Inklusions-Alltag zugänglich
Eutiner Inklusionshotel »Seeloge« erhält Landespreis für Baukultur
Fachtag Internationale Jugendarbeit
Im Mittelpunkt des von den Landesjugendringen Hamburg und Schleswig-Holstein organisierten Fachtags stehen der internationale Austausch in Kriegs- und Krisenzeiten und die Auswirkungen auf junge Menschen. Nach zwei einführenden Vorträgen geht es in Workshops um aktuelle Schwerpunkte und Entwicklungen – darunter Inklusion und Partizipation.
»Luxus oder Menschenrecht? - Inklusion geht uns alle an!«
Wie kann es auf jugendverbandlicher Ebene gelingen, Angebote für junge Menschen so zu gestalten, dass wirklich gleichberechtigte Teilhabechancen bestehen? Dieser Fachtag der Jungen Nordkirche richtet sich an Multiplikator*innen im Bereich der Arbeit mit jungen Menschen innerhalb kirchlicher Strukturen sowie an Mitarbeitende der freien und öffentlichen Träger der Kinder- und Jugendhilfe.
Einfach und leicht: Fortbildung für barrierearme Sprache
Der Landesjugendring Schleswig-Holstein (LJRSH) bietet einen Workshop an, in dem Interessierte die Unterschiede zwischen leichter und einfacher Sprache kennen lernen können. Außerdem werden gemeinsam Texte »übersetzt« – etwa für Veranstaltungseinladungen. So können Fachkräfte wie Ehrenamtliche die neu erworbenen Kenntnisse direkt anwenden und von den Erfahrungen der anderen Teilnehmenden profitieren – im Sinne einer inklusiveren Sprachkultur, die für alle zugänglich ist.
Workshop: Rechtliche
Grundlagen (Flucht/Migration)
Der vom Verein »MINA – Leben in Vielfalt e.V.« organisierte Grundlagenworkshop richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche aus den Bereichen Flucht und Migration. Themen: Modelle Behinderung und deren Widerspiegelung im Rechtsbereich; medizinische Versorgung; Schwerbehindertenausweis; rechtliche Betreuung; Pflege; Eingliederungshilfeleistungen; Arbeit mit Fallbeispielen. Die MINA-Grundlagenworkshops umfassen zwei Termine. Sie bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln belegt werden.
Kontaktstelle
Standort KJN-Projektwerkstatt
Brückstraße 20
23730 Neustadt i.H.
Mo. 14.00–16.00 Uhr
info@inklusive-jugendarbeit-oh.de
Tel. (0175) 556 30 40
Inklusion in der Jugendarbeit
Was ist Inklusion?
Die zentrale Idee der Inklusion ist, dass Menschen mit und ohne Behinderung von Anfang an gemeinsam in allen Alltagsbereichen selbstbestimmt leben können. Ob beim Einkaufen, am Arbeitsplatz, in der Schule, auf Veranstaltungen, in Vereinen oder im Kreis der Familie: Jeder Menschen wird von der Gesellschaft so akzeptiert, wie er ist, und kann ein Leben ohne Barrieren führen. Die gleichberechtigte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung ist Teil der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK).
Inklusion und Teilhabe junger Menschen mit Beeinträchtigung gehören spätestens seit Einführung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz 2021 bundesweit zu einer der zentralen Herausforderungen der Kinder- und Jugendarbeit. Aus dem §11 SGB VIII als gesetzliche Grundlage für die Jugendarbeit geht nun deutlich hervor, dass »die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Angebote für junge Menschen mit Behinderungen sichergestellt werden« müssen. Das bedeutet nicht, dass alle Einrichtungen für alle Jugendlichen zugänglich sein müssen, es soll aber eine Vielfalt entstehen, so dass es für alle Kinder und Jugendlichen eine Auswahl gibt, unabhängig von den unterschiedlichen körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen.
Einige der Engagierten, Initiativen und Projekte zwischen Fehmarn und Bad Schwartau haben schon vor der rechtlichen Forderung Barrieren abgebaut und Inklusion gefördert und somit »die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Angebote« für viele Menschen mit und ohne Behinderung geschaffen. Doch oft sind die Angebote der Jugendarbeit noch nicht auf die Bedarfe der Jugendlichen mit Behinderung ausgerichtet. Gleichberechtigte Teilhabe kann erst gelingen, wenn Behindertenhilfe und Jugendarbeit zusammenarbeiten und gemeinsam Angebote entwickeln.
Inklusions-Check
Wie inklusiv ist Ihre Einrichtung / Ihr Projekt bereits? Und wie kann Ihr Angebot noch inklusiver ausgerichtet werden? Finden Sie es heraus mit dem »Inklumat – Selbsttest für inklusive Einrichtungen« (präsentiert von »Aktion Mensch«, dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von Kubus e.V.)
Förderprogramme
Seit 2019 unterstützt die schleswig-holsteinische Landesregierung innovative Ansätze zur Barrierefreiheit mit einem speziellen Förderprogramm. Der ursprünglich zehn Millionen Euro umfassende Fonds wurde in den vergangenen Jahren um 1,2 Millionen Euro für investive Vorhaben und um weitere fünf Millionen Euro für die Förderung von inklusiven Sozialräumen in Kommunen aufgestockt. Mehr Informationen hier.
Wissenswertes
Kinder- und Jugendarbeit. Praktisch inklusiv. Die Broschüre des Kreisjugendrings München Land bietet eine ausführliche Arbeitshilfe zu inklusiver Jugend arbeit unter anderem in den Themenfeldern »Praktisch inklusiv«, »Zugänge schaffen« und »Rechtsfragen in der Praxis«.Hier als Download.
neXTmosaik – Inklusion von jungen Menschen mit Behinderungen in der Jugendarbeit! Das Projekt hat in seiner Laufzeit von 2018 bis 2019 in Niedersachsen dazu beigetragen, die Menschen, die ehren- oder hauptamtlich in der Jugendarbeit arbeiten, weiter auszubilden. Außerdem sollten die Angebote und Aktivitäten der Jugendarbeit verbessert werden.
Landesjugendring Berlin – Praxishandbuch Juleica mit Abschnitt zu Inklusion. In diesem Ringbuch werden zahlreiche Methoden zu den Ausbildungsinhalten der Jugendleiter*innen Card Juleica beschrieben. Ein Teil nimmt Bezug auf das Thema »Vorurteilsbewusstsein – Inklusion« in Modulen der JuleicaSchulungen. Hier als Download.
AGJ – Position: Inklusion in der Jugendarbeit. Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder und Jugendhilfe (AGJ) hat 2019 ein Diskussionspapier zu Inklusion in der Jugendarbeit veröffentlicht, welches einen Blick auf die Entwicklungen und Erwartungen in dem Bereich lenkt. Hier als Download.
Bayerischer Jugendring: Inklusion – geht klar. Dieses Projekt ermöglicht Förderungen für die Entwicklung und Erprobung von inklusiven Qualifizierungsmöglichkeiten in der Jugendarbeit. Ziel ist es, die Partizipation von jungen Menschen mit Behinderung in der Jugendarbeit zu verstetigen. Zum Projekt.
VISION:INCLUSiON. Dieses Projekt der IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit beschäftigt sich mit der Teilhabe von Jugendlichen mit Behinderung an Angeboten der internationalen Jugendarbeit. Zum Projekt.
Kinder- und Jugendhaus InterWall. Diese Einrichtung ist ein offener integrativer Freizeittreff für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung in Dresden.
Angebote & Projekte in der Region
Lebenshilfe Ostholstein: Fachberatung Inklusion
Barrierefreiheit als Voraussetzung für Inklusion ist ein wichtiges Thema für Kommunen: Die Fachberatung Inklusion der Lebenshilfe Ostholstein in Bad Schwartau unterstützt bei der Entwicklung von Aktionsplänen zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung. Ansprechpartnerin ist Lena Middendorf. Mehr Informationen gibt es hier.
»Alle inklusive« – Inklusionsbüro Schleswig-Holstein
Das Inklusionsbüro Schleswig-Holstein ist die Schaltstelle für Inklusion im Land. Seine Mitglieder setzen sich im Verbund mit Gruppen, Unternehmen und Institutionen für Veränderungsprozesse in allen gesellschaftlichen Bereichen ein – ihre Devise: »Impulse geben – Barrieren abbauen«, »Brücken bauen – Netze knüpfen«, »Informationen geben – Selbstvertretungen stärken«, »Öffentlichkeit schaffen – Sprachrohr sein«. Mehr Informationen gibt es hier.
»FIETe – Freizeit = Inklusion, Engagement und Teilhabe erleben«
Noch immer wird Inklusion häufig zuallererst mit Schule verknüpft. Dabei sind insbesondere auch in der Freizeit Ideen und Konzepte gefordert, die Inklusion als positiv besetztes Konzept erlebbar machen. Das dreijährige Projekt der Lebenshilfe Ostholstein »FIETe« setzte dazu auf Engagement und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen. Hier geht es zum Projektbericht.
Der DabeiSeinTreff in Lübeck
Die AG Inklusion der BRÜCKE Lübeck und Ostholstein lädt an jedem letzten Montag im Monat zum Stadtteiltreff nach Lübeck. Ziel ist, sich treffen und kennenlernen, etwas mit anderen unternehmen, sich gegenseitig Alltagshilfen geben, dazu Unterhaltung oder auch Verabredungen zu gemeinsamen Aktivitäten. Alle Informationen finden Sie hier.
LVKM-Projekt »Barriere-Frei(e)-Zeit gestalten«
Das Projekt des Landesverbands für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (lvkm-sh) hat zum Ziel, Freizeitangebote in Schleswig-Holstein für Kinder und Jugendliche mit Behinderung zugänglicher und erlebbar zu machen. Ebenfalls im Fokus: die Förderung der selbstbestimmten Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung sowie landesweite Beratung, Begleitung und Seminare zu inklusiver Freizeitgestaltung. Mehr Informationen gibt es hier.
Kontakt
Standort KJN-Projektwerkstatt
Brückstraße 20
23730 Neustadt i.H.
Mo. 14.00–16.00 Uhr
info@inklusive-jugendarbeit-oh.de
Tel. (0175) 556 30 40