Frohes Miteinander auf dem 2. Ostholsteiner Tag der Inklusion

Kürbissuppe unter freiem Himmel ausgeben? Offiziell nicht gestattet. Kurzerhand wurde ein Zelt besorgt und aufgestellt. Diese Mischung aus Teamgeist, Mut und Improvisation zog sich durch den gesamten 2. Ostholsteiner Tag der Inklusion, den wir am Freitag an der neuen barrierefreien Mehrzweckhalle auf dem Oldenburger Schulcampus gefeiert haben. Rund 500 Menschen kamen, um mitzuerleben, was Teilhabe und Begegnung bedeuten können. Drinnen wie draußen war Bewegung: Kultur, Infostände, eine lange Kuchentafel, Spiel- und Mitmachaktionen – und natürlich Suppe, Waffeln und alkoholfreie Cocktails.

Schon am Vormittag starteten wir mit dem „Netzwerktreffen Inklusion“. Fachkräfte, Engagierte und Interessierte aus dem ganzen Kreis kamen ins Gespräch – beim „Fünf-Minuten-Miteinander“ wurde gewechselt, zugehört, weitergedacht. Themen waren Freizeit, Ausbildung, Beruf, die Beteiligung junger Menschen in Vereinen oder der barrierefreie Ausbau öffentlicher Räume. Viele wünschten sich, dass Inklusion im Kreis noch stärker strukturell verankert wird – als Querschnittsaufgabe, die alle betrifft.

Am Mittag öffnete sich dann das „Event für alle“. Familien, Kinder, Jugendliche und Seniorinnen kamen, spielten, lachten und probierten Neues aus. Es wurde gekickt, geworfen, geturnt, gebastelt und mit allen Sinnen gefühlt. Im Kulturraum spielte die Inklusionsband unMöglich 2.0, und Behindertenrechtler Ottmar Miles-Paul stellte gemeinsam mit seiner blinden Leseassistentin Sabine Lohner den Roman Zündeln an den Strukturen vor. Beide kamen mit den Gästen ins Gespräch. Später zeigte das Ensemble des Theaters der Begegnung, wie nah Humor, Einfallsreichtum und Nachdenklichkeit in der Inklusion beieinanderliegen. Auch diese Vorstellungen wurden von Gebärdensprachdolmetscherinnen begleitet – ein schönes Zeichen gelebter Barrierefreiheit.

Ein besonderer Hingucker im Foyer war das große Wimmelbild der Hamburger Illustratorin Katrin Werbeck – eine visuelle Zusammenfassung vieler Aktionen und Angebote in beiden Hallenteilen. Besucherinnen und Besucher konnten ihre Gedanken zu Inklusion mit Stiften, Zeichnungen und Symbolen ergänzen. Im Laufe des Tages entstand so eine lebendige Collage, die zeigte, was Inklusion in Ostholstein für uns alle bedeutet: Vielfalt, Bewegung, Miteinander, Hinterfragen.

Organisiert haben wir das Ganze im Team um Martina Scheel, Behindertenbeauftragte der Stadt Oldenburg, und mich – für die Plattform Inklusive Jugendarbeit Ostholstein beim KJN Neustadt i. H. Auf den letzten Metern war noch vieles zu tun und zu bedenken, aber die Hilfsbereitschaft war groß. So geht Inklusion. Und deshalb unser riesiges Dankeschön an alle, die mitgeplant, aufgebaut, gebacken, gekocht, gespielt, gelesen, begleitet, zugehört, abgebaut und aufgeräumt haben. Ohne Euch wäre dieser Tag nicht möglich gewesen!

Schirmherr war Landrat Timo Gaarz, der beide Veranstaltungsteile eröffnete. Träger war der Oldenburger Sportverein von 1865 e. V., gefördert von der Stadt Oldenburg i. H., dem Kreis Ostholstein und der Cornils-Stiftung.

2026 geht es weiter – am 18. September in Bad Schwartau mit dem 3. Ostholsteiner Tag der Inklusion. Wer dabei sein oder mitwirken möchte, kann sich schon jetzt melden: info@inklusive-jugendarbeit-oh.de