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»An die Nachgeborenen«: Erinnerung an Reichspogrom

Kriege, Vertreibungen, Massaker – das Weltgeschehen hält zum Innehalten und Erinnern an. Am Donnerstag, dem 9. November um 19 Uhr blickt der Arbeitskreis Cap Arcona bei der Veranstaltung im Küstengymnasium Neustadt (KGN) 85 Jahre zurück: auf die Reichspogromnacht, mit der am 9. November 1938 der gewaltsame Angriff der Nationalsozialisten auf alles jüdisches Leben in Deutschland begann. Viele Kunstschaffende mussten ins Exil gehen, weil die Nazis Europa mit ihrem Vernichtungskrieg überzogen und ihr Mordprogramm an den europäischen Juden umsetzten.

Unter dem Titel »An die Nachgeborenen – Ändere die Welt, sie braucht es« interpretieren Julia Barthe (Sopran), Ines Fabig (Rezitation) und Gerd Jordan (Klavier) die Worte, die Bertolt Brecht, Riccarda Huch, Paul Celan, Marie-Luise von Kaschnitz vor Jahrzehnten gefunden haben, um die Schrecken ihrer Zeit auszudrücken. Mit Musik von Hanns Eisler und Texten, die Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung thematisieren, soll der Frage nachgegangen werden, warum wir uns heute mit der Vergangenheit auseinandersetzen müssen.

Die gegenwärtige Entwicklung, insbesondere der Angriff der Hamas auf Israel, macht die Thematik erschreckend aktuell. Dass 85 Jahre nach der Reichspogromnacht die Notwendigkeit immer dringlicher wird, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, zeigen nicht zuletzt die Wahlerfolge der AfD, die Auseinandersetzung um das Aiwanger-Flugblatt und die darin enthaltene Verächtlichmachung des Holocaust. Das Programm, das André Rebstock zusammengestellt hat, mündet in den Appell an uns »Nachgeborene«, nicht zu vergessen und solchen Entwicklungen entgegenzutreten.

Die Veranstaltung »An die Nachgeborenen – Ändere die Welt, sie braucht es« beginnt am Donnerstag, 9. November, um 19 Uhr in der Aula des Küstengymnasiums am Butzhorn 85 in Neustadt. Der Abend wird vom Bundesprogramm »Demokratie leben!« gefördert, der Eintritt ist frei. 

Dieser Text stammt aus dem Reporter, er entstand auf Grundlage einer Pressemitteilung des Arbeitskreises Cap Arcona. Foto: Screenshot des YouTube-Beitrags »1938: Die Pogromnacht – 9. November« auf dem Kanal von zeitzeugen-portal.