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Beteiligung verbindet: Feierlicher Kick-Off in Projektwerkstatt

Nach der lebendig-kreativen Konferenz der Schul- und Klassensprecher*innen am vergangenen Dienstag im Küstengymnasium folgte gestern der offizielle Startschuss für unser neues Beteiligungsprojekt. Wir feierten den Kick-Off mit jüngeren und älteren Interessierten: Schülern, Lehrkräften, Menschen aus Jugendarbeit, Politik, Vereins- und Museumslandschaft. Welch Freude, dass auch Schulrat Thomas Panten und Bürgermeister Mirko Spieckermann zu uns in die Projektwerkstatt gekommen sind (Alexander Baltz berichtete für »der reporter«).
 
Im Schaufenster der Brückstraße 20 hängen seit gestern die Wünsche von Mitgliedern der Neustädter Schüler*innenvertretungen der Klassen 5 bis 11 (Schule Am Rosengarten, Küstengymnasium, Jacob-Lienau-Schule). Sie wurden auf der gemeinsamen Schul- und Klassensprecher*innenkonferenz in der Aula des Küstengymnasiums von den Teilnehmenden innerhalb des Veranstaltungsformats »Worldcafé« formuliert und zusammengetragen. 
 
Neugierig? Schreiben Sie / schreibt uns: teilgeben@kjn-neustadt.de

Das Beteiligungsprojekt trägt den Arbeitstitel »Teilnehmen – Teilgeben – Teilhaben« und wird aus Mitteln von »Das Zukunftspaket« finanziert, einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Das Projekt ist als offener Prozess angelegt, der inhaltlich maßgeblich entwickelt werden soll von den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen selbst.

Ziel ist, die bestehende Basis des Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) zu erweitern – an der Seite der KiJuPa-Coachin sowie der Stadtjugendpflege, im Zusammenwirken mit Schulen, Vereinen, der Jugendverbandsarbeit und mit anderen relevanten Strukturen und Institutionen des Neustädter Sozialraums. Hierbei sind die Entscheiderinnen und Entscheider der Stadt ausdrücklich eingeladen, Möglichkeiten, Ideen, und Bedürfnisse einzubringen.

Demokratiekompetenz entsteht durchs Tun – durch die aktive Umsetzung eigener Ideen und Wünsche. Das »Ich« ist Ausgangspunkt jeder demokratischen Entscheidung. Womit nicht Egoismus gemeint ist, sondern Selbstreflexion. Ohne eine reflektierte Meinung ist der Einzelne nicht in der Lage, in den Diskurs zu gehen. Da es wenige Vorbilder für diese Form der Demokratiekultur gibt, sind es die lokalen Kinder und Jugendlichen, die sich ihre Beteiligungsformen selbst entwickeln und erobern sollen. Das heißt, dass das Projekt lediglich Methoden, Rahmen und Räume anbieten kann, die auf die jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten sind. Es ist vollkommen den Kindern und Jugendlichen überlassen, welche Themen, Wünsche und Ideen formuliert werden und welche Strategien sie umsetzen möchten. Die Projektleitung und das Projekt-Netzwerk achten auf die Regeln, die das Grundgesetz und die Gebietskörperschaft als Rahmen voraussetzt.

Die für die Teilnahme aktivierten Kinder und Jugendlichen können an ihren eigenen oder gemeinsamen Vorhaben bzw. Initiativen arbeiten. Das animiert zum Weitermachen und sorgt für Nachhaltigkeit. Sie können sich aber auch als Teil des Gesamtprozesses sehen, als Teil des Beteiligungsprojekts – als Mitglieder der Projektgruppe. Bei Fragen rund um Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit erhalten sie Unterstützung durch das Projekt und/oder durch die Zuständigen der jeweiligen Strukturen und Einrichtungen, in denen sie sich bewegen. Der Gesamtprozess wird zunehmend durch Öffentlichkeitsarbeit begleitet, idealerweise von den Kindern und Jugendlichen inhaltlich entwickelt und gestaltet. So ist auch der offizielle Projekttitel bewusst noch offen.

Der Fahrplan

Die Mitglieder der Neustädter Schüler*innenvertretungen des Gymnasiums, der Gemeinschaftsschule und der Förderschule nehmen während der Unterrichtszeit an einer kreativen Klassen- und Schulsprecher*innenkonferenz teil.
> Juni 2023

Beratung von und Austausch mit Jugendvertreter*innen von Verbänden wie Feuerwehr und THW, mit Sportvereinen und Jugendverbänden.
> Juni bis November 2023

Mögliche (noch offene) Projekte Jugendvertreter*innen von Verbänden wie Feuerwehr und THW, mit Sportvereinen und Jugendverbänden zur demokratischen Gestaltung initiieren helfen.
> August bis November 2023

In Kooperation mit der Stadtjugendpflege findet im Jugendcafè ein Jugendqueerfé statt. Die LGBT-Jugendlichen und Jungerwachsenen sollen für den demokratischen Raum gestärkt werden. Beratung und Begleitung der Gruppenbildung.
> Mai bis Dezember 2023

Regelmäßige Sprechstunden/Beratung für demokratische Gestaltung in den fortlaufenden Projekten: u.a. Vorbereitung mit dem KiJuPa, Zusammenarbeit mit Angeboten des Jugendcafés, Austausch mit Verantwortlichen und Professionellen: Schule, KiJuPa, Jugendhilfe, Kommunalpolitik.
> Juni bis Dezember 2023

Jugendliche und jungerwachsene »Störende« in der Stadt werden einbezogen: Begegnung, Austausch und ggf. Begleitung mit anderen Betroffenen, Entscheider*innen und Professionellen.
> September bis Dezember 2023

Interessierte Jugendliche treffen sich für ein 2-Tagesseminar, auf dem sie die Arbeitsergebnisse aus ihren Erlebnissen/Projekten in Schulen, Vereinen und Zivilgesellschaft erörtern, austauschen und verstetigen. Hier werden Themen und Vorgehensweisen für den weiteren Prozess beschlossen.
> September 2023

Die Mitglieder der Schüler*innenvertretungen des Gymnasiums, der Gemeinschaftsschule und der Förderschule kommen ein zweites Mal während der Unterrichtszeit für eine kreative Klassen- und Schulsprecher*innenkonferenz zusammen.
> September 2023

In den Herbstferien erfolgt eine Ferienfahrt der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, an der das Projekt beteiligt ist, um diese teilnehmenden Kinder und Jugendlichen kurz vor der Wahl zu eigenem Engagement zu motivieren. Diese wird von Projektseite durch Beteiligungsmethoden vorbereitet, die dann auf der Fahrt gelebt werden können.
> Oktober 2023

Kurz vor der Wahl wird eine zweistündige Zukunftskonferenz veranstaltet, die (Zwischen-)Ergebnisse des Prozesses zusammenzuführen, mit Beteiligten aus den angesprochenen Strukturen und Communities.
> Oktober 2023

Im Laufe des Wahlkampfes bietet das Projekt bei Bedarf Coachings für die Kandidat*innen an.
> November 2023

Nach der Wahl findet – je nach Beschlusslage der Kinder und Jugendlichen – eine Wahlparty und/oder ein weiteres 2-Tagesseminar statt, um das Ergebnis zu resümieren und zu feiern sowie die kommende Arbeit zu strukturieren.
> Dezember 2023

Zum Förderhintergrund: Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil »Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket« wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).


Verantwortliche des Projekts:
Ragna Riensberg (Co-Moderation, Schwerpunkt: Didaktik, Methoden), Sebastian Bertram (Co-Moderation, Schwerpunkt: Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit)

E-Mail: teilgeben@kjn-neustadt.de
Mobil: 0151 184 792 72 (Ragna Riensberg) / 0175 556 30 40 (Sebastian Bertram)